Werden Patientenerwartungen in der osteopathischen Praxis erfüllt?

Werden Patientenerwartungen in der osteopathischen Praxis erfüllt?

Take home Message
Patientenerwartung und osteopathisches Therapieangebot sind eine komplexe Angelegenheit. Private osteopathische Praxen werden von Patienten generell positiv beurteilt. Es bestehen jedoch Diskrepanzen zwischen Erwartungshaltung der Patienten und der osteopathischen Versorgung. Diese können genutzt werden, um die Qualität der Versorgung zu verbessern. Der im Rahmen der Studie konzipierte Fragebogen kann für weitere Forschung zur Erwartungshaltung genutzt werden.
Warum diese Studie?
Es liegen bislang wenig Daten zur Erwartungshaltung von Patienten in osteopathischen Praxen vor. Daher war Ziel der Studie, die wichtigsten Erwartungen von Patienten in privaten Osteopathiepraxen in Großbritannien zu quantifizieren und auszuwerten, in welchem Maß die Erwartungen erfüllt oder nicht erfüllt wurden.
Ergebnisse
1649 Sätze von Patientendaten wurden eingeschlossen. 35 (69%) von 51 vorgeschlagenen Erwartungsaspekten wurden genannt, am häufigsten wurden die Aspekte „Zuhören“, „Respekt“ und „Aufklärung/Information“ genannt. Nur 11 Erwartungsaspekte wurden nicht erfüllt, am häufigsten wurden folgende angegeben: „Aufklärung über eine Beschwerdeverfahren“, „Schwierigkeiten bei der Bezahlung der osteopathischen Behandlung“ und „schlechte Kommunikation zwischen Osteopath und Hausarzt“.
Studiendesign

  • Entwicklung und Anwendung eines Fragebogens zu 51 Aspekten der Patientenerwartung in Bezug auf osteopathische Versorgung. Der Fragebogen bezieht sich auf Literaturreview und Ergebnisse einer vorangegangenen qualitativen Studie mit Fokusgruppen zu den Erwartungen osteopathischer Patienten.
  • Randomisierte Rekrutierung von Patienten von 800 Osteopathen in Großbritannien zur Teilnahme an der Befragung.
  • Zielparameter war das patientenerlebte Erwartungsniveau gemessen in % positiver Antworten für jeden einzelnen Aspekt der Erwartungen.

Limitationen
Die stärkste Einschränkung der Studie ist die Möglichkeit des Selektionsbias durch die niedrige Rückläuferquote. Nur 32% der randomisiert ausgewählten Osteopathen beteiligten sich an der Umfrage. Die Antwortrate der Patienten betrug immerhin 48%, so dass hier ein Bias unwahrscheinlicher ist.
 
Referenz:
Leach CMJ, Mandy A, Hankins M, Bottomley LM, Cross V, Fawkes CA, Fiske A, Moore AP. Patients’ expectations of private osteopathic care in the UK: a national survey of patients. BMC Complementary and Alternative Medicine 2013, 13:122
online available:
http://www.biomedcentral.com/1472-6882/13/122

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