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FORSCHUNG
Er wird bezeichnet als die „Fluid in der Fluida“, „liquid light“, Potenz („potency“), „highest known element“ nach Still, etwas, das, wenn es angeknipst wird, die Dunkelheit verschwinden lässt [13, S. 347], der erste Funke, die Auslösung der unwillkürlichen Bewegung, etwas, das die Bewegung auslöst [13, S. 142f.], etwas Unsichtbares in der zerebrospinalen Flüssigkeit [13, S. 191; 15, S. 14], etwas in den Gezeitenbewegungen, nicht der Atem der Luft [15, S. 5], vergleichbar dem Wetterleuchten, das durch die Wolke durchscheint, ohne diese zu berühren. Sutherland sieht ihn auch als „transmutation“ (siehe Umwandlung) an [15, S. 34].
Sutherland erwähnte häufig ein Zitat aus der Bibel, um zu verdeutlichen, dass der Atem des Lebens nicht mit der Luft zu verwechseln ist. „Gott … atmete in die Nase des Menschen den Atem des Lebens … und der Mensch wurde eine lebende Seele.“ (aus Genesis 2, 7) [15, S. 35].
Sutherland wählte diesen Ausdruck für einen funktionellen Bereich im Verlauf des Sinus rectus: der Vereinigung der Falx cerebri, der Falx cerebelli und des Tentorium cerebelli. Dieser Bereich wird auch Sutherland-Fulcrum genannt. Dieses Fulcrum stellt einen beweglichen Ruhepunkt für die reziproke Spannungsmembran im Schädel und Rückenmarkskanal dar. Um das Gleichgewicht der Membranbewegung und -spannung in allen Richtungen gleichmäßig zu gewährleisten, müssen die Membranen von einem Fulcrum, einem Ruhepunkt, aus operieren. Dieser Ruhepunkt muss schwebend aufgehängt (Suspension) sein, um sich automatisch bewegen (automatic shifting) zu können, damit bei Zug oder Druck eine gleichmäßige Spannungsverteilung in den Duralmembranen ermöglicht wird.
Sutherland schreibt, dass bei Beginn der Atmung palpiert werden kann, wie das „automatic shifting suspension fulcrum“ seine Position verändert, ebenso wie ein Gefühl von Wärme durch die Fluktuation des Liquor cerebrospinalis entsteht [13, S. 215; 16, S. 285].
Normaler Zustand von Agieren und Reagieren zwischen verschiedenen Teilen im Körper [15, S. 285]
Sutherland schreibt, dass die gesamten Gezeitenbewegungen von einer „Balance“ zwischen zwei Punkten einer bestimmten Skala kommen, einem Punkt, wo der Mechanismus unbeweglich ist, genau im „neutralen Punkt“.
Click edit button to change this text. Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur Sutherland benutzte dieses Zitat aus der Bibel (Psalm 46, 10) häufiger, um die Bedeutung einer bestimmten Bewusstseinshaltung während der Palpation zu verdeutlichen sowie um auf ein bestimmtes Fulcrum (Gleichgewichtspunkt) zwischen Inspiration und Exspiration des PRM in den Fluktuationen hinzuweisen [15, S. 16, 285]. elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.
Ein von Sutherland häufig gebrauchter Ausdruck, um auf den Ausspruch hinzuweisen: „So wie der Zweig gebogen ist, wird sich der Baum neigen.“ Damit soll verdeutlicht werden, dass minimale Spannungen im Schädel oder der Wirbelsäule beim Neugeborenen und Kleinkind sich im weiteren Verlauf des Wachstums, wenn die Strukturen größer werden, zu sichtbaren Asymmetrien entwickeln können [15, S. 286].
Die Verbindung der reziproken duralen Spannungsmembran (Dura mater spinalis als Kontinuität der Dura mater cranialis), die das Hinterhaupt mit dem Kreuzbein und damit den Schädel mit dem Becken strukturell und funktionell verbindet. Beide Pole beeinflussen sich gegenseitig. Über diese Verbindung wird nach Sutherland [13, S. 224–226, 344f., 350] die kraniale inhärente unwillkürliche Bewegung auf das Kreuzbein übertragen.
Dieser Begriff wurde erst nach Sutherlands Tod eingeführt und sollte unabhängig vom primär respiratorischen Mechanismus nur die physiologische unwillkürliche und rhythmische Fluktuation der zerebrospinalen Flüssigkeit benennen, palpabel als Expansions- und Retraktionsbewegung am Schädel. Er ist ein Terminus, der von den Psychiatern und Osteopathen Woods und Woods geprägt wurde, damit andere Ärzte diese Bewegung palpieren und bewerten konnten, ohne mit der Idee des primär respiratorischen Mechanismus konfrontiert zu werden. Aufgrund der palpatorischen Erfahrungen und elektronischen Messungen am Schädel besitzt der CRI nach Woods und Woods sowie Magoun einen Rhythmus von 10–14 pro Minute. Sutherland selbst hat nie eine bestimmte Frequenz genannt.
Der PRM hat einen „Fluid-Drive“ durch die Aktivität der zerebrospinalen Flüssigkeit [13, S. 298]. Der Begriff wird in der Praxis häufig benutzt, um die hydrodynamische Beziehung zwischen Liquor, der interstitiellen Flüssigkeit und der Lymphflüssigkeit zu verdeutlichen.
Siehe auch „automatic shifting suspension fulcrum“, Stillpunkt und Pivot-Punkt
Ein Fulcrum ist eine Art Ruhepunkt oder beweglicher Fixpunkt. Ein Fulcrum ist nicht nur im menschlichen Organismus, sondern auch in der übrigen Natur anzutreffen.
Es gibt knöcherne (SSB), membranöse (Sutherland-Fulcrum) oder fluide Fulcren. Sutherland und Becker haben auch spirituelle Fulcren beschrieben [15, S. 14, 46].
Siehe auch „Atem des Lebens“
Das „highest known element“ befindet sich nach Still in der zerebrospinalen Flüssigkeit. Sutherland weist wiederholt darauf hin. Es ist für ihn aufgrund praktischer Erfahrung der beständige Sitz einer intelligenten Potenz, die in der Lage ist, alles andere im Körper zu transzendieren, und er benutzt diese Potenz zur Diagnose und Therapie [10, S. 15].
Literatur
Magoun HI: Osteopathy in the cranial field. 1st ed. Kirksville: Journal Printing Company; 1951.
Becker benutzte diesen Begriff (auch slow/large tide), um einen sehr langsamen Rhythmus zu bezeichnen. Nach Becker dringt der Rhythmus von außen in den Körper ein. Ein Rhythmus, der von irgendwo herkommt und sich im Körper ausbreitet. Er palpierte einen Rhythmus, der 1 1/2 Min. brauchte, um in den Körper einzudringen und der genauso lange brauchte, um wieder abzuebben.
Literatur
The Cranial Letter. Cranial Academy. 1994; 7 .
Sutherland bezeichnet Fehlspannungen und Dysfunktionen, welche die Gelenke der Wirbelsäule und ihre zugehörigen Ligamente betreffen, als ligamentäre Fehlspannungen (ligamentous articular strain). Dysfunktionen, welche die Knochen des kraniosakralen Systems und ihre zugehörigen intrakranialen und intraspinalen Duralmembranen (Falx cerebri, Tentorium cerebelli, Falx cerebelli, Dura mater spinalis) betreffen, nennt er membranöse Gelenkfehlspannungen (membranous articular strain). Diese können zu Beeinträchtigungen der zerebrospinalen Fluktuation, der kranialen arteriellen und venösen Durchblutung und der lymphatischen Drainage des Kopfes und Nackens führen. Dementsprechend richtet sich seine Behandlung v. a. darauf, diese Spannungsungleichgewichte sich lösen zu lassen. Das Behandlungsprinzip für ligamentäre und membranöse Spannungsungleichgewichte ist dabei gleich [15, S. 119–122].
Literatur
Sutherland WG: Teachings in the Science of Osteopathy. Portland: Sutherland Cranial Teaching Foundation; 1991.
Nach van den Heeden können eine dorsale Midline (Neuralrohr), eine mittlere (ehemals ventrale) Midline (Chorda dorsalis bis zum Sphenoid und den Cellulae ethmoidales) und eine anteriore Midline unterschieden werden. Das Nasion ist der Referenzpunkt für die Entwicklung der mittleren Mittellinie; auch das Sakrum ist ein Referenzpunkt.
Durch die ersten beiden Mittellinien wird die Bildung einer dritten (anterioren) Mittellinie – anterior der ehemals ventralen Mittellinie – ausgelöst. Diese vordere Mittellinie zieht in einer Linie von der Nase über das Hyoid, das Sternum, Xiphoid, Linea alba bis zur Symphysis pubis. Sie entsteht durch die Begegnungspunkte der ausschwemmenden dorsoventralen Wachstumsbewegung.
Gleichgewichtspunkt der anterioren Mittellinie (zur hinteren Mittellinie) ist das Hyoid.
Gleichgewichtspunkt der fluiden mittleren (ehemals ventralen) Mittellinie ist das Herz.
Gleichgewichtspunkt der dorsalen Mittellinie ist das Sutherland-Fulcrum.
In der dorsalen Midline finden Austausch und Memorisation statt, die mittlere Midline wirkt als Stütze für den Körper und in der anterioren Midline offenbart sich der potenzielle Körper.
Nach van den Heeden entsteht durch die Lateralisation der Midline die Expansion. Aber die Ausbildung der Expansion benötigt als Polarität die konzentrische Kraft der Mittellinie.
Literatur
Liem T. Van den Heede P. Foundations of Morphodynamics in Osteopathy: An Integrative Approach to Cranium, Nervous System, and Emotions, 2017; 1. Aufl. Handspring Publishing Limited, Pencaitland.
Liem T. Morphodynamik in der Osteopathie, 2013; 2. aktualisierte Aufl. Haug, Stuttgart.
Das Modellieren ist eine direkte Behandlungstechnik, bei der versucht wird, durch Anwendung von äußerem Druck oder Zug die Knochenform und -biegsamkeit zu verändern. Sie wird v. a. im Kindesalter angewandt.
Siehe auch Fulcrum
Pivot-Punkte der Schädelnähte stellen Fulcren dar, als Ruhe- bzw. Drehpunkte und mögliche ossäre Achsen für die Bewegung der Schädelknochen. Der Pivot-Punkt bezeichnet die Stelle, an der sich nach innen und nach außen gerichtete Gelenkränder treffen, bzw. die Stelle, an der die Neigungsrichtung der Gelenkränder wechselt. In der Therapie werden dort häufig „Disengagement“-Techniken angewandt.
Beispiel: Sphenosquamose Pivot-Punkt (SSP), kondylo-squamoso-mastoider Pivot-Punkt (CSMP) [10, S. 70, 118, 123]
Nach Magoun ist er definiert als der Punkt im Bewegungsausmaß einer Gelenkverbindung, an dem die Membranen sich im Gleichgewicht befinden. Dieser Punkt befindet sich zwischen der normalen Spannung, sichtbar im freien Bewegungsausmaß, und der erhöhten Spannung als Folge von Zerrungen und Fixationen, die auftreten, wenn das Gelenk über sein physiologisches Bewegungsausmaß hinweg bewegt wurde [10, S. 68]. Entsprechendes gilt für den ligamentären „point ob balance“ z. B. in den Wirbelgelenken.
Sutherland erwähnt, dass in der Behandlung die membranöse reziproke Spannung und die Fluktuation der Fluida im „balance point“ zu halten ist [13, S. 349]. „Balance point“ wird auch als Mittelpunkt zwischen Ein- und Ausatmung bezeichnet [15, S. 14, 16]. Auch elektrodynamische Felder und ihre Wechselwirkung mit den anatomischen Geweben des Körpers können wahrgenommen werden. Der Osteopath könnte nach dem Prinzip eines PBT einen „point of balanced electrodynamic tension“ (PBET) im elektrodynamischen Feld entstehen lassen.
Atem des Lebens, der „potency“ besitzt, „as the thing that makes it move“. Eine intelligente „potency“, intelligenter als der menschliche Geist [15, S. 14]. Die „potency“ im LCS wird auch als elektrische Spannung beschrieben, die sich kontinuierlich lädt und entlädt [10, S. 72]. Sie kann als ein fundamentales Prinzip in der Funktion des PRM angesehen werden [13, S. 239]. Sie produziert nach Magoun eine spezifische und selektive fluktuierende Bewegung oder eine Übertragung von Energie im Schädel [10, S. 59]. Diese Potenz in den Gezeitenbewegungen des LCS kann zur Diagnose und Therapie benutzt werden [13, S. 220]. Die „potency“ in der Fluida kann dirigiert werden (siehe auch unter Fluid-Drive) [10, S. 59f.].
Dieser Begriff wurde von Sutherland gewählt, um sein Konzept einer bestimmten physiologischen Betrachtungsweise zu bezeichnen [15, S. 289], insbesondere in Referenz zu einem alten anatomischen Text, der alle physiologischen Zentren, eingeschlossen der Atmung im Boden des 4. Ventrikels lokalisierte. So folgerte Sutherland, dass die sog. primäre Atmung im zentralen Nervensystem beginnt [13, S. 298].
„Primär“, zuerst und hauptsächlich, weil der PRM als erstes noch vor der pulmonalen Atmung in Aktion tritt und nach Sutherland eine große Bedeutung für den Gesamtorganismus darstellt. „Respiratorisch“, weil der PRM ebenso wie die Lungenatmung einen rhythmischen Vorgang darstellt, der mit Austauschprozessen zu tun hat. Er stellt einen anabolen wie katabolen Stoffwechselprozess dar. „Mechanismus“, da er aus miteinander verbundenen Teilen besteht, die in ihrem Zusammenspiel eine bestimmte Wirkung haben [8; 10, S. 16].
Literatur
Liem T: Kraniosakrale Osteopathie. 5. Aufl. Stuttgart: Hippokrates; 2010.
Magoun HI: Osteopathy in the cranial field. 1st ed. Kirksville: Journal Printing Company; 1951.
Sutherland WG: Contributions of thought. 2nd ed. Portland: Sutherland Cranial Teaching Foundation; 1998.
Sutherland WG: Teachings in the Science of Osteopathy. Portland: Sutherland Cranial Teaching Foundation; 1991.
Sutherland wählte den Begriff, um die mechanische Funktion der inneren Lage der Dura mater zu bezeichnen. Sie stellt eine mechanische Funktionseinheit dar. Im Schädel ist sie um das „Sutherland-Fulcrum“ organisiert und reguliert die Bewegung und Integrität der Schädelknochen. Im Rückenmarkskanal verbindet und koordiniert sie die Bewegungen von Schädel und Kreuzbein [8; 15, S. 289].
Literatur
Liem T: Kraniosakrale Osteopathie. 5. Aufl. Stuttgart: Hippokrates; 2010.
Sutherland WG: Teachings in the Science of Osteopathy. Portland: Sutherland Cranial Teaching Foundation; 1991.
Im Schädel gibt es Knochen, die eine höhere Beweglichkeit besitzen als die Knochen, mit denen sie in Verbindung stehen, z. B. das Os palatinum und Os zygomaticum [11, S. 347].
So hat nach Sutherland das Keilbein eine größere Beweglichkeit als die Gaumenbeine, die wiederum beweglicher sind als die Oberkieferknochen. Ein anderes Beispiel stellen die Jochbeine dar [15, S. 78]. Ihre Bedeutung scheint darin zu bestehen, die Bewegungen verschiedener Strukturen/Knochen zu integrieren.
Es wurde eine spiralförmige Auswärts- und eine spiralförmige Einwärtsbewegung der „tide“ beschrieben [15, S. 16].
Literatur
Sutherland WG: Teachings in the Science of Osteopathy. Portland: Sutherland Cranial Teaching Foundation; 1991.
Das Sutherland-Fulcrum ist ein Stillpunkt, um den die Spannungsmembranen wirken [15, S. 18]. Ein Fulcrum ist ein Stillpunkt, durch den es möglich wird, etwas Schweres zu heben [15, S. 46]. Das Fulcrum der zerebrospinalen Flüssigkeit bzw. der Stillstand der Liquorfluktuation wird Stillpunkt genannt [15, S. 135]. Die kraniosakrale Bewegung kommt zum Stillstand [18, S. 52].
eine Art „neutraler Punkt“, an dem die Reorganisation des Gewebes stattfinden kann, oder „der Zeitpunkt, zu dem alle Flüssigkeiten im Körper ausgetauscht werden“ (Sutherland 1967). Hängt eng mit dem Fulcrum zusammen.
„Point of balance“, Übertreibungstechnik (indirekte Technik), direkte Technik, die entgegengesetzte physiologische Bewegung, das Auseinanderziehen („Disengagement“) der Gelenkfacetten, das Modellieren (Molding), Fluktuationstechniken, Fluid-Impuls-Techniken.
Literatur
Liem T: Kraniosakrale Osteopathie. 5. Aufl. Stuttgart: Hippokrates; 2010.
elastische Reaktionskraft des Gewebes. Wird oft zur Untersuchung eines Organs verwendet.
Dehnung eines Gewebes unter Zug.
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